Wildes Walden

... oder wie die Natur auf unsere Teller kommt.

06.02.2019Natur & Aktiv, Kulinarik, Mitarbeiter

Bäume und Alpenpflanzen müssen sich der kurzen Vegetationsperioden und den extremen Wetterbedingungen anpassen. So entwickelten sie im Laufe der Evolution eine hohe Stresstoleranz und geballte Inhaltsstoffe, welche seit jeher von den Menschen in den Bergen genutzt werden. Sie stärken den Körper physisch und psychisch. Das volksheilkundlich weit verbreitete Wissen um die Wirkung der Kräuter, welches über Jahrhunderte angewandt und in der Familie immer weiter gegeben wurde, erlebt zurzeit eine Renaissance. Einiges ist in Vergessenheit geraten, aber viele der alten Rezepturen und Anwendungen werden in der Volksheilkunde, Hautpflege und Kulinarik noch immer verwendet.

Wald- & Wildkräuterwoche "Grüne Kosmetik" vom 07. bis 13. Juli 2019

Rund um das Mountain Resort Feuerberg auf 1.769 Metern Seehöhe gibt es eine herrliche Pflanzenvielfalt. Von Ende Juni bis Ende September lernen wir auf Kräuterwanderungen und in Workshops die heimischen Bäume und Alpenkräuter näher kennen. Richard Bürger lehrt uns die Heilkräfte von Wildkräutern und deren positive Wirkung auf Körper, Geist und Seele. Wir sammeln verschiedene Wildkräuter und verarbeiten diese anschließend zu Salben, Tinkturen, Deos, Seifen und Ölen.

Im Rahmen unserer Wald- & Wildkräuterwoche vom 07. bis 13. Juli 2019 beschäftigen wir uns in diesem Jahr mit "Grüner Kosmetik". Das ist Pflege, die schmeckt, lebendig, selbst gemacht, einfach und wirksam ist.

Frisch und wenig weiterverarbeitet wirkt Grüne Kosmetik von Natur aus intensiv und besitzt einen hohen Nährwert für die Haut. Die Wirkstoffe kommen direkt aus Natur, dem Garten oder der Küche. Alle Zutaten sind in Lebensmittelqualität und sanft zur Haut. Viele Rezepte verwenden rohe und unbehandelte Zutaten, die wie eine vitalisierende Frischzellenkur wirken und in dieser Form im Handel nicht zu kaufen sind.

 Dabei liegt der Fokus der Grünen Kosmetik auf:

  • Bio-Rohstoffe und Wirkstoffe in Lebensmittelqualität
  • Frische, vollwertige und naturbelassene Ur-Produkte
  • Verwendung heimischer Pflanzen und deren Nutzung im Jahreskreis
  • Einfache und universell anwendbare Rezepte, für alle Hauttypen
  • Schnelle Herstellung und sichere Handhabung

Neben Kräuterwanderungen, speziellen Kräuteraufgüssen und Workshops mit Richard finden in dieser Woche zwei spannende Workshops zum Thema "Grüne Kosmetik" statt:

  • Dienstag, 09.07.2019: Workshop mit Christine Spazier
  • Freitag, 12.07.2019: Workshop mit Barbara Wiegele (Bergwanderführerin und Naturpädagogin)

Richards Kräutertipp: Die Brennnessel

Die Brennnessel wird oft falsch eingeschätzt. Sie gilt als Unkraut und wird wegen ihrer „speziellen“ Eigenschaft gemieden. Die hierzulande weit verbreitete Pflanze hat jedoch viele positive Eigenschaften. Sie hilft bei der Blutbildung, bei der Blutreinigung, bei Entgiftung des Körpers und stärkt die Immunabwehr. Brennnesselsamen sind ein kräftiges Energie- und Vitamintonikum. Mit Wasser angesetzt können Brennnesseln als umweltschonender Pflanzendünger und vollbiologisches Läusemittel verwendet werden. Sammelzeit: junge Blätter das ganze Jahr, Samen im Spätsommer, Wurzeln im Frühjahr und im Herbst.

Brennnessel-Chips
Frische, mittelgroße Brennnesselblätter bei mittlerer Temperatur in Raps- oder Sonnenblumenöl ca. 30 Sekunden frittieren. Die Blätter aus der Pfanne nehmen, bevor sie ihre grüne Farbe verlieren. Anschließend auf Küchenpapier abtropfen lassen und salzen. Brennnessel-Chips eignen sich hervorragend als Snack oder zum Dekorieren von Speisen.

Brennnessel-Salz
Frische Brennnesselblätter mit Steinsalz im Standmixer vermahlen. Oder klein hacken und im Mörser mit Salz verreiben. Die Brennnesselblätter eignen sich frisch oder getrocknet – getrocknet sind sie länger haltbar – natürlich auch für Tee und andere Köstlichkeiten.

Rezept aus der Almküche zum Nachmachen

  • 50 g Maiwipferl (junge, frische Fichtennadeln)

  • 200 g Rapsöl

  • 50 g Blattpetersilie (blanchiert)

Die frischen Maiwipfel zusammen mit der blanchierten Petersilie und dem Öl mischen. Auf 60 °C erhitzen und mit dem Stabmixer fein pürieren. Vakuumieren oder in eine kleine luftdichte Plastikbox geben und mindestens 12 Stunden in den Kühlschrank stellen. Danach durch ein feines Sieb passieren. Passt hervorragend zu Süßwasserfischen und Lamm.